Andacht zu Sprüche 18 Vers 10

“Der Name des HERRN ist ein Turm der Kraft, hier her rennt der Gerechte und ist sicher.“

- Aus dem engl. jüdischen AT (JPS) ins Deutsche über setzt.-

 

Als ich diesen Vers in verschiedenen Übersetzungen nachgelesen habe, hat mir diese Übersetzung am besten gefallen.

Der Name des HERRN ist…. Ja, was ist er für uns, was ist er für mich?

Ein Turm drückt immer Höhe aus, und nicht alle Türme wirken stabil und kräftig auf uns. Doch dieser Turm ist ein Turm der Kraft oder der Stärke, in solch einen Turm können wir unser Vertrauen hinein setzen.

Und genau das tut der, der von Gott gerecht gesprochen worden ist. Er geht nicht nur zu diesem Turm, er rennt zu ihm hin – das hebräische Wort drückt genau das aus-.

Und dann – dann ist er sicher.

Wenn wir zu denen gehören, die durch den Kreuzestod JESU gerecht gemacht worden sind, dann dürfen wir zu diesem Turm „rennen“ und dürfen wissen, wir sind hier sicher.

Wenn Sie noch nicht zu denen gehören, die ihr Vertrauen auf Gott gesetzt haben, darauf, dass Ihnen in und durch JESUS Ihre Sünden vergeben sind, dann können Sie es jetzt tun!

 

Zum Nachdenken oder auch nicht:

Wo stehe ich?

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Andacht zu Sprüche 17, 3

Sprüche 17, 3

 

„Der Tiegel prüft das Silber und der Ofen das Gold; der HERR aber prüft die

Herzen.“

Übersetzung nach Schlachter

 

Ein interessanter Vergleich; Silber und Gold müssen erst Schmelzen, bevor die

Unreinheiten aus ihnen heraus geschwemmt werden können.

Wie hoch ist unser „Schmelzpunkt“?

Wir sehen oft sehr schnell die „Unreinheiten“ im andern, den berühmten Splitter im Auge des andern und was haben wir so manchmal alles „ im Auge“?

Doch in diesem Vers ist sehr klar ausgedrückt, wer hier der ist, der die Herzen prüft, es ist Gott, der Herr.

Nicht wir sollen irgendjemanden „prüfen“, sondern wir sollen bereit sein uns „prüfen“ zu lassen, von einem Gott, der uns besser kennt als irgend ein Mensch auf Erden.

Und weil ER uns kennt, weiß ER auch wo unsere Schwachstellen sind und will uns helfen sie zu überwinden.

 

Zum Nachdenken oder auch nicht:

 „Prüfe“ heute nicht die andern, sondern lass Dich von dem „Prüfen“, der Dich kennt, versteht und liebt wie kein anderer. ER weiß genau, was gut für Dich ist.

 

 

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Andacht zu Sprüche 16/3:

Vertraue Gott deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.“  

Hoffnung für Alle

 

Eine englische Version einer Bibelübersetzung drückt es etwas ausführlicher aus.

 „Wälze deine Werke auf den Herrn, übergib und vertrau sie ihm völlig an; er wird bewirken, dass deine Gedanken mit seinen übereinstimmen mit seinem Willen und so werden deine Pläne aufgebaut und werden Erfolg haben.

 

Wie gehen wir mit unsern Plänen  oder mit dem, was wir tun wollen um. All unser Tun fängt in unserem Kopf an. Wir bekommen eine Idee, denken darüber nach, versuchen die Idee in die Tat umzusetzen und erwarten ganz natürlich, dass Gott das, was wir uns da ausgedacht haben auch segnet.

 

Der Schlüssel hier in diesem Text für das Gelingen unserer Pläne ist, sie „auf Gott zu wälzen oder sie ihm zu übergeben oder sie ihm völlig anzuvertrauen“.

Was passiert dann? Dann kann Gott bewirken dass unsere Gedanken und Pläne mit seinen übereinstimmen und dann können „unsre-seine“ Pläne gelingen.

 

Zum Nachdenken:

Ich weiß nicht, ob Sie heute schon Zeit hatten Ihre Pläne Gott anzuvertrauen, tun Sie’s doch einfach jetzt, es lohnt sich!

 

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Andacht zu Sprüche 15 Vers 4

Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens; aber Verkehrtheit in ihr verwundet den Geist.“ Schlachterübersetzung

Das was wir aussprechen, kann viel Gutes bewirken, aber genauso kann es das Gegenteil bewirken.

Der Schreiber dieser Sprüche gebraucht zwei Bilder, einmal „einen Baum des Lebens“ zum andern „einen verwundeten Geist“.

Beides können wir nicht sehen. Vom Baum des Lebens wird uns ganz am Anfang der Bibel erzählt, das er im Garten Eden oder im sogenannten Paradies gestanden hat, von ihm hätten Adam und Eva essen dürfen und er hätte ihnen Leben gegeben.

So auch mit einer „heilsamen Zunge“ oder Bruns sagt „Vorsicht beim Reden“.

Unsere Worte können sehr viel Positives bewirken.

Wenn aber Unehrlichkeit oder Falschheit in unsern Worten ist, kann der Geist eines Menschen verletzt werden, so wie der Körper eines Menschen mit einer Waffe verletzt werden kann.

Gott hat uns mit der Fähigkeit zu sprechen eine wunderbare Gabe gegeben, mögen wir sie zum Nutzen anderer einsetzen.

Zum Nachdenken oder nicht:

Wem könntest Du heute mit dem, was Du zu ihm/ihr sagst, ein Stück Leben vermitteln?

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Andacht zu Sprüche 14,21

Sprüche 14, 21

Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich,

doch glücklich, wer sich über Hilflose erbarmt.

Schlachterübersetzung

 

Verachtung  =  Sünde, aber ist Sünde nicht etwas ganz anderes, stehlen, lügen irgendwelche Verbrechen begehen.

In der Übersetzung von Hans Bruns heißt es an der Stelle „schmäht seinen Schöpfer“, das heißt, wenn ich den Menschen verachte, verachte ich letztlich auch Gott, der ihn ja geschaffen hat. Und wenn wir uns erbarmen über unsern Nächsten „ehren wir Gott“ nach dieser Übersetzung.

Die wenigsten von uns „verachten“ Gott, dagegen ist es viel leichter einen andern Menschen zu verachten. Vielleicht ist er nicht so wie wir ihn gerne hätten, kann manches nicht so gut wie wir selbst, sieht anders aus oder spricht anders, hat andere Vorstellungen vom Leben und kommt uns nicht freundlich entgegen.

Oft sind es dann nicht unbedingt die Worte, die wir zu jemandem sagen, sondern die Gedanken, die wir über ihn oder sie denken.

Tröstlich ist, dass wir wissen dürfen Gott „erbarmt“ sich immer und immer wieder über uns.

 Zum Nachdenken oder nicht:

Erbarmen bringt Freude ins Leben oder nicht?


21 Wer seinen Nächsten verachtet, schmäht seinen Schöpfer,

wer sich des Elenden erbarmt, ehrt ihn.

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Andacht zu Sprüche 13/20:

„Der Umgang mit den Weisen macht dich weise; wer aber an den Narren Wohlgefallen hat, wird in Sünde fallen.“
-Schlachter Übersetzung-

Wir kennen Aussprüche wie „auf jemanden hat etwas abgefärbt“ oder „jemand ist in schlechte Gesellschaft geraten“. Oder Eltern stellen plötzlich fest, dass ihre Kinder Ausdrücke (mit Vorliebe Schimpfwörter) benutzen, die Zuhause nicht benutzt werden – etwas in Kindergarten oder Schule hat „auf sie abgefärbt“.
Nicht nur unsere Herkunft, unsere Umgebung und unsere Umstände prägen uns, sondern auch die Menschen, mit denen wir uns umgeben.
Wir können uns die Menschen mit denen wir zusammen sind oder zusammen sein müssen – in Beruf oder Ausbildung – nicht immer aussuchen, aber wir können uns unsere Freunde aussuchen.
Mit wem ich Zeit verbringe wird mich prägen und wird Auswirkungen in meinem Leben haben. Menschen können andere Menschen zur Sünde verführen oder aber herausfordern das Beste aus ihrem Leben zu machen.

Zum Nachdenken oder auch nicht:
Wie prägen Dich die Menschen, mit denen Du Zeit verbringst?

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Andacht zu Sprüche 12 / 1:

Sprüche 12 / 1:

 

Wer Zucht liebt, liebt Erkenntnis; wer aber Zurechtweisung hasst, ist dumm.“                                                               – Übersetzung nach Schlachter -

 

„Wer dazulernen möchte, lässt sich gern sagen, was er falsch macht. Wer es hasst, auf Fehler hingewiesen zu werden, ist dumm.“                  – Hoffnung für Alle -

 

 

 

Keinem von uns wird es besonders leicht fallen oder keiner wird geradezu in Freude ausbrechen, wenn er auf seine Fehler hingewiesen wird.

Bei  Kindern finden wir es meist normal sie auf Fehler hinzuweisen, aber wenn es uns angeht ist es viel schwieriger,  wir kennen zwar oft die eignen Fehler, aber von jemand anderem darauf hingewiesen zu werden, kratzt an unserm Stolz.

Doch wir alle brauchen es hin und wieder „zu recht gewiesen zu werden“, denn nur wenn wir unsere Fehler erkennen, können wir etwas daran ändern.

Es gehört Mut dazu hinzuhören und bereit zu sein das Gehörte ehrlich zu prüfen.

 

Zum Nachdenken oder auch nicht:

Wann hast Du Dich das letzte Mal über die Kritik eines andern geärgert?

Könnte es sein, dass er oder sie ins Schwarze getroffen haben?

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Andacht zu Sprüche 11/25:

Wer gern wohltut, wird reichlich gesättigt, und wer andere tränkt, wird auch selbst getränkt.                                                               – Elbfelder Übersetzung -

 

Wer andern Gutes tut, dem geht es selber gut; wer andern hilft, dem wird geholfen. 

                                                               – Hoffnung für Alle -

Wie steht es mit unserm „Gutes tun“ so in unserm Alltag?

Ich weiß nicht ob ich von mir immer sagen kann, dass ich unbedingt gerne Gutes tue. Sehr oft bin ich mir selbst doch die nächste und es ist mir eher wichtig, dass mir Gutes getan wird. Oft habe ich sehr große Erwartungen an andere, auch wenn sie manchmal mehr unter der Oberfläche sind und nicht sofort zu Tage treten.

Aber hier wird in den Sprüchen von einer geistlichen Gesetzmäßigkeit gesprochen, in einem Beispiel, dass zu der Zeit als diese Worte aufgeschrieben wurden viel existentieller war, als es das für uns heute ist.

-          Satt werden und genügend zu trinken zu haben – keine Selbstverständlichkeit damals.

Vermutlich hat jeder von uns genügend zu essen oder zu trinken.

Wie aber sieht es auf geistlich Ebene aus, sind wir satt, haben wir genügend Nahrung?

Sprüche sagt hier einfach, wer gern wohl tut.

 

Zum Nachdenken oder auch nicht:

Wem könntest Du heute etwas „Gutes“ tun, es muss nicht groß sein oder etwas kosten, einfach etwas, das diesem „andern“ wer auch immer das sein mag, gut tut.

 

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Andacht zu Sprüche 10 / 11:

„Eine Quelle des Lebens ist der Mund des Gerechten, aber der Mund des Gottlosen birgt Gewalt.“ – Elbfelder Übersetzung -

„Wer Gott dient, dessen Worte sind eine Quelle des Lebens. Wer Gott mißachtet, zeigt mit jedem Wort seine Hartherzigkeit.“ – Hoffnung für Alle -

In diesem Kapitel wird ca. 15x (je nach Übersetzung) über Mund, Lippen und Worte gesprochen.
Auch sonst finden wir, dass dieses Thema im Wort Gottes immer wieder auftaucht. Das heißt, es ist ein wichtiges Thema.
Wie schätzen wir die Wirkung dessen ein, was wir sagen. Wird durch unsern Mund Leben oder Gewalt verbreitet. Leben – Gewalt, ein harter Gegensatz, ich denke meist nicht in diesen Kategorien. Und doch musste ich feststellen, dass ich durch manches, was ich gesagt habe, schon einigen Schaden angerichtet habe.
Was vergangen ist, kann ich nicht zurücknehmen und ich bin froh, dass wir einen vergebenden Gott haben, zu dem wir kommen können.
Doch ich wünsche mir, dass das, was aus meinem Munde kommt „Leben“ verbreitet, dass es andern gut tut, was ich zu ihnen oder auch über sie sage. Ich weiß, es gelingt mir nicht immer, weil ich so in meinem eignen Denken und in meinen eignen Problemen stecke, aber ich möchte es lernen.
Und Du?

Zum Nachdenken oder auch nicht:
Mit wem musst Du heute sprechen, mit wem hast Du heute Kontakt, was steht an? Und wo kann das, was Du einzelnen sagst oder sagen musst ihnen gut tun?

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Offener Brief an Bundespräsident Wulff

Augen auf, verdammt!
Dienstag, 20. September 2011 08:31 – Von Ralph Giordano

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

“Die Türkei ist ein Beispiel dafür, dass Islam und Demokratie, Islam und Rechtsstaat, Islam und Pluralismus kein Widerspruch sein müssen.”

So der Kernsatz eines Interviews, das Sie aus Anlass des Besuches von Abdullah Gül, Präsident der Türkei, in Berlin der “Süddeutschen Zeitung” gegeben haben. Dieser Satz verrät eine so verstörende Unkenntnis der Wirklichkeit, eine derart blauäugige Gleichsetzung des real existierenden Islam mit einem EU-konformen Islam, dass es einem die Sprache verschlagen will. Dazu schließt er sich lichtdicht an Ihre historische Fehlthese vom 3. Oktober 2010 anlässlich des 20. Gedenktages der deutschen Wiedervereinigung, “nicht nur Christentum und Judentum, auch der Islam gehört inzwischen zu Deutschland”.

Auch das fossile, anachronistische Rechtssystem des Islam, von der der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, mehrfach öffentlich erklärte: “Scharia und Grundgesetz sind miteinander vereinbar”? Auch der Islam des von Ihnen stets hoch gelobten Recep Tayyib Erdogan, türkischer Ministerpräsident, der am 28. November 2010 in Düsseldorf vor einem kochenden Auditorium mit den Worten “Ich bin euer Präsident!” eine Kriegserklärung an die Integration abfeuerte (wie schon drei Jahre zuvor, am 10. Februar 2008, in der Köln Arena mit der aberwitzigen These “Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit”). Es ist derselbe Erdogan, der den Völkermord an den Armeniern 1915/16 im türkisch-osmanischen Reich leugnet, unter dessen Regierung in den Gefängnissen nachweislich weiter gefoltert wird und der sich jüngst mit dem Stichwort “Gaza-Flottille” bis an die Grenze politischer Brandstiftung immer offener zu einem Gegner Israels gemausert hat.

Ich maße mir nicht an, Ihnen Nachhilfeunterricht in Geschichte erteilen zu wollen, aber warum fehlt in Ihren Kommentaren zum Migrations-/Integrationskomplex jede Spur von Kritik? Warum stehen Sie nicht auf gegen das niederträchtigste aller niederträchtigen Totschlagargumente der Political Correctness: “Kritik am Islam gleich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit”? Ein Xenophober, der sich Gedanken macht, ob das Kopftuch bei zwölfjährigen Mädchen ein Zeichen religiöser Selbstbestimmung ist oder eine von den Eltern verordnete Zwangsmaßnahme? Ein Ausländerfeind, wer stutzt über das Ausmaß von Gewalt an Frauen in den muslimischen Paarbeziehungen? Ein Rassist, wer hinterfragt, warum die Selbstmorde junger Muslima fünfmal höher sind als die bei Frauen ohne “Migrationshintergrund”? Ein Türkenschreck, der den signifikant überdurchschnittlichen Anteil von Migranten an der Jugendkriminalität beklagt? Ein Antimuslim-Guru, wer sich darüber entsetzt, dass muslimische Frauen und Mädchen mitten unter uns tödlich gefährdet sind, sobald sie archaischen Auffassungen im Elternhaus trotzen und mit der Integration ernst machen wollen?

Von all dem, was ich hier bruchstückhaft aufgeführt habe, ist in Ihren Ausführungen, sehr geehrter Herr Bundespräsident, nie die Rede. Ich vermisse bei Ihnen jede Kritik an menschenrechtsfeindlichen Auffassungen und Praktiken innerhalb der türkisch-arabisch dominierten muslimischen Minderheit, und jede Nähe zu kritischen Muslima wie Necla Kelek, Seyran Ates, Minah Ahadi oder Ayaan Hirsi Ali.

Wie ist Ihnen zumute mit Ihrer Behauptung, die Türkei sei heute schon ein Beispiel für die Vereinbarkeit von Islam und Demokratie, wenn die iranische Theologin Hamideh Mohaghegni warnt, dass “die innerislamischen Klärungen auf dem Wege zu einem Euro-Islam noch 20 bis 30 Jahre in Anspruch nehmen werden und es auch dann immer noch fraglich ist, ob der sich hier durchsetzen oder dem traditionellen Islam unterliegen wird”? Gefolgt von Dr. Ezhar Cezairli, Mitglied der Deutschen Islamkonferenz: “Es ist eine Gefahr für die Zukunft Deutschlands, dass manche Politiker durch ihre Ignoranz gegenüber islamischen Organisationen dabei sind, die Grundlagen unserer aufgeklärten Gesellschaft aufzugeben.” Deutlicher geht’s nimmer.

Aber Sie, Herr Bundespräsident, sind nicht zur Stelle. Anders der unerschrockene Abbas Baydoun, langjähriger Feuilletonchef der libanesischen Tageszeitung “as-Safir”: “Bei uns suchen viele nach Ausreden, nicht in den Spiegel zu schauen, um uns den Anblick eines fürchterlichen Gesichts zu ersparen, das Gesicht eines anderen Islam der Isolation und der willkürlichen Gewalt, der nach und nach die Oberhand gewinnt und bald, während wir dem Höhepunkt der Verblendung zusteuern, unser tatsächliches Gesicht sein wird.” Das allen Pauschalumarmern, xenophilen Einäugigen, Sozialromantikern, Gutmenschen vom Dienst und Beschwichtigungsaposteln ins Stammbuch!

Keine Missverständnisse: Es bleibt die Ehre der Nation, jeden Zuwanderer, Fremden oder Ausländer vor der Pest des Rassismus und seinen Komplizen zu schützen. Gleichzeitig ist es bürgerliche Pflicht, sich gegen Sitten, Gebräuche, Traditionen und Mentalitäten zu wehren, die jenseits von Lippenbekenntnissen den freiheitlichen Errungenschaften der demokratischen Republik ablehnend bis feindlich gegenüberstehen. Von all diesen Problemen lese ich in Ihren Kommentaren zum Migrations-/Integrationskomplex nichts. Stattdessen Statements wie “Ich schwärme für die guten deutsch-türkischen Beziehungen” gleichsam als handele es sich um eine Multikulti-Idylle, die durch sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden könnte.

Nehmen Sie bitte noch zur Kenntnis: Es ist keineswegs unbedrohlich, eine kritische Meinung zu äußern. Ich bin mein ganzes Leben lang bedroht worden. Aber was seit meiner Kritik an der Köln-Ehrenfelder Großmoschee von muslimischer Seite mit einer religiös-fanatischen Note dazukommt, das kann selbst einen terrorgewohnten Mann wie mich beeindrucken. Aber abhalten, auch weiterhin an der Seite kritischer Muslime und Muslima zu stehen, wird es mich nicht. Mein Antrieb: Nach den Erfahrungen in Hitlerdeutschland gibt es nur eine Gesellschaftsform, in der ich mich sicher fühle – die demokratische Republik. Wer sie antastet, ob Muslim, Christ oder Atheist, der hat mich am Hals.

Das, sehr geehrter Herr Bundespräsident, wollte ich Sie hochachtungsvoll wissen lassen.

Ihr Ralph Giordano

Der Autor, Jahrgang 1923, ist Journalist, Publizist, Schriftsteller und Regisseur. Er engagierte sich unter anderem gegen den Bau einer Moschee in Köln-Ehrenfeld.

Es gibt nur eine Gesellschaftsform, in der ich mich sicher fühle: die demokratische Republik. Wer sie antastet, ob Muslim, Christ oder Atheist, der hat mich am Hals

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