Andacht zu Sprüche 22/13

„Der Faule sagt: Ein Löwe ist draußen; mitten auf den Plätzen könnte ich getötet werden.“   (Elberfelder Übersetzung)

„Der Faulpelz findet immer eine Ausrede: Ich kann nicht zur Arbeit gehen, sagt er, auf der Straße könnte ja ein Löwe sein, der mich anfällt und tötet.“    (Hoffnung für  Alle)

Als ich diesen Vers las, musste ich an meine Zeit in Kenia denken.
Drei Jahre habe ich dort in sehr entlegenen Gebieten als Krankenschwester gearbeitet; unter anderem war ich ein Jahr im Maasailand. Ja, und dort gab es tatsächlich Löwen und anderes Großwild rund um die Missionsstation herum.
Eines Morgens erzählte mir Elisabeth, meine einheimische Helferin, dass einer der Maasaimänner, die nachts eine Frau zur Entbindung gebracht hatten, gesagt hatte, ich müsse ja wohl eine sehr mutige weiße Frau sein. Als ich nachfragte, weshalb er das gesagt habe, kam heraus, dass der Weg zur Krankenstation, die etwa hundert Meter vom Wohnhaus entfernt lag, von einem bekannten Löwenpfad gekreuzt wurde, was nachts gefährlich war.
Ich war nicht mutig gewesen, ich war einfach unwissend und in meiner Unwissenheit hatte mich Gott immer beschützt. Nachdem ich das wusste, bin ich diesen Weg nie mehr nachts alleine gegangen.

Wenn ich mit dieser Aussage heute hier in Deutschland jemandem kommen würde, würde er mich auslachen, es gibt keine frei herumlaufenden Löwen hier.
Was aber sind meine Ausreden heute, um Dinge nicht tun zu müssen, von denen ich weiß, ich sollte sie tun oder auch Gott möchte, dass ich sie tue.
„Keine Zeit“ ist sicher in unserer heutigen Zeit die geläufigste, bei mir kommt dann Menschenfurcht, besonders wenn es um Dinge geht, bei denen ich mich blamieren könnte, wo ich unsicher bin, wo ich kritisiert werden könnte. Oder ich habe einfach keine Lust, ich mag jetzt nicht, oder, oder, oder……………

Zum Nachdenken oder nicht:

Was sind Ihre Ausreden, dass Sie Dinge nicht tun, von denen Sie überzeugt sind, dass sie dran wären?
Oder sind es echte Ängste, von denen nur Sie und Gott wissen?
Manchmal hift es mit jemandem darüber zu reden. Probieren Sie es einmal.

Dieser Beitrag wurde unter Andachten veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse eine Antwort